Dunkle Tage in Flottbek

Nach dem unvermittelten Rückzug der Amateure des HC St. Pauli, trafen sich am vergangenen Sonnabend die letzten verbliebenen Straßenkicker… äh… Oldschool-Hockeyspieler der Liga zum direkten Duell im Christianeum, das mit seinem modernen Lichtkonzept dem dunklen Grenzgebiet zwischen Othmarschen und Flottbek trotzt.

Erste angenehme Erkenntnis des Tages: Wenn wir uns ne halbe Stunde vor Anpfiff warm machen, dann sind wir im Vergleich zu Hockey Ballboa e.V. echt früh dran. Erste Herausforderung des Tages: Nicht einlullen lassen. Hat nur bedingt geklappt. Tempo und Qualität der ersten 30 Minuten waren so hoch, dass zwei der drei anwesenden Zuschauer die Halle in der Halbzeit (fluchtartig?) wieder verlassen haben. Dabei lief es bis dahin eigentlich ganz gut für die 3. Herren von der Flottbek. 4:3-Führung. Und als dann nach zähen 20 Minuten in der zweiten Halbzeit, in denen sich Ballboa in einen ziemlich defensiven Fünfer zurückgezogen hat, auch noch das 5:3 fiel, da sah es nach dem (jetzt wirklich) ersten Dreier der Saison aus.

Aber da späte Gegentreffer in Spielen gegen Ballboa ja schon eine traurige Tradition bei uns haben, leiteten wir den Schlussspurt der Gäste quasi selber ein: Erst schießen wir eine Ecke, bei der so gut wie niemand raus läuft, drüber. Dann legen wir den Ball auch noch aus zwei Metern an den Pfosten. Also nimmt Ballboa nochmal den Torwart raus. Und macht in den verbleibenden vier Minuten zwei Hütten. Die letzte davon durch einen Eckenableger flach in die Mitte. Nach Schlusspfiff. Kacke. Erwähnenswertes Highlight am Rande ist sicherlich das Kamerakind der Gäste, das nach der Ecke hektisch fragt, ob das der Siegtreffer gewesen sei. Nee. War das 5:5.

Nach drei schnellen Kisten mit den Gästen gings dann noch durch den Nebel zum Mannschaftsabend in die Dübelsbrücker Kajüt. Und als wir da irgendwann nach zwölf Stunden rauskamen, war es noch dunkler und kälter als vorher.

Das Postmatch-Interview mit dem Kapitän, das diesmal nach dem Essen in der Kajüt geführt wurde und inzwischen regelmäßig auf deutlich mehr Views als die Live-Übertragungen der EHL kommt, bleibt nach Absprache mit der Presseabteilung ausnahmsweise offline.

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